Der badische evangelische Landesbischof Jochen Cornelius-Bundschuh hat zum Widerstand gegen eine erstarkende Judenfeindschaft in Deutschland aufgerufen. Augsburgs evangelischer Regionalbischof Axel Piper mahnte anlässlich der “Woche der Brüderlichkeit” zu mehr Sensibilität.
Cornelius-Bundschuh sagte laut Pressemitteilung: “Als Kirche nehmen wir gegenwärtig bedrohliche Anzeichen von Antisemitismus in unserer Gesellschaft wahr.” Mindestens so gefährlich wie die offene Judenfeindschaft seien die untergründigen Strömungen “des alten Antisemitismus, die sich mit einem neuen populistisch Nationalismus und Parolen gegen ‘das Judentum’ verbinden”. Der Holocaust sei laut Cornelius-Bundschuh auch deshalb möglich gewesen, weil “die Feindschaft gegenüber Gottes erwähltem jüdischen Volk über Jahrhunderte von den Kirchen genährt wurde”. Nur wenige Christen seien in der NS-Zeit aufgestanden, betonte Cornelius-Bundschuh in der jüdischen Einheitsgemeinde in Freiburg am Sonntag.
Der Hass ist “unentschuldbar”
Augsburgs evangelischer Regionalbischof Axel Piper hat Gewalt und Ausgrenzung gegenüber Flüchtlingen, Andersdenkenden und Menschen jüdischen Glaubens scharf kritisiert. Viele Menschen oder Gruppen würden heute zu Sündenböcken, “obwohl sie rein gar nichts dafürkönnen”, sagte Piper laut Redemanuskript am Sonntag bei der Gemeinschaftsfeier in der Augsburger Kirche St. Anna. “Flüchtlinge bei uns sind Opfer, Menschen, die anders denken, und auch wieder Menschen jüdischen Glaubens. Unfassbar. Und unentschuldbar”, erläuterte Piper. Der Regionalbischof im Kirchenkreis Augsburg und Schwaben forderte Juden und Christen dazu auf, “Menschen zu erinnern, Menschen zu sensibilisieren und Menschen zu stärken, die sich für ein friedliches, respektvolles und wertschätzendes Miteinander einsetzen”. Ausgrenzung und Gewalt auch Menschen jüdischen Glaubens gegenüber passiere “nicht im Fernsehen, sondern real – unter uns”.
Bild: EKD
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