Brandenburger AfD fällt Abgrenzung schwer

Der Brandenburger AfD-Landesverband gilt bundesweit als einer der am weitesten rechts stehenden. Auf dem Landesparteitag zeigt sich, wie schwer der Partei die Abgrenzung fällt.

Das „Seehotel Rangsdorf“ dürfte keine zufällige Wahl für den AfD-Parteitag an diesem Wochenende sein: Hotelketten-Betreiber Rolf Lohbeck schreibt Romane wie „Moschee des Todes“ und „Kalifat des Todes“ – man kann sie an der Rezeption kaufen.

Furcht vor dem Islam, vor Flüchtlingen – das ist das beherrschende Thema in den Bewerbungsreden der 87 Kandidaten, die sich um einen Platz auf der Liste für die Landtagswahl im Herbst rangeln. Es ist ein episches Schaulaufen: Drei Tage dauert die Kandidatenkür. Wer auf den ersten 18 Plätzen landet, darf sich begründete Hoffnungen auf einen Platz im Parlament machen – nebst 8300 Euro monatlicher Diät und zwei Mitarbeitern.

Steffen John, Referent im Bundestag, tritt ans Rednerpult, das in eine Fahne mit märkischem Adler gehüllt ist. Er malt sich aus, Brandenburg werde dank seiner Partei „Deutscher Meister im Abschieben“ – dafür wolle er sich einsetzen, falls er ins Parlament komme. Applaus brandet auf. Viel Aufmerksamkeit erhält auch die zum Christentum konvertierte Deutsch-Kurdin Leyla Bilge, die es in AfD-Kreisen zu einer gefragten Gastrednerin deutschlandweit gebracht hat und als Organisatorin eines „Frauenmarsches“ vors Berliner Kanzleramt von sich reden machte. „Der Islam gehört nicht zu Deutschland“, ruft sie und wirbt für ihre Kandidatur, da sie eine erprobte Organisatorin sei.

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