Bunt & Sauber: Rassismusgegner in Nordenham räumen auf

Am Sonnabend, 23. März, ist Frühjahrsputz in Nordenham angesagt. Die Initiatoren hoffen auf eine große Beteiligung.

Inga Lüdke hat eine ausgeprägte Abneigung gegen jede Art von Abfall, der unnötig produziert wird und womöglich auch noch die Landschaft verschandelt. Außerdem geht die Nordenhamerin gerne spazieren. Wenn diese beide Eigenschaften zusammenkommen, verwundert es nicht, dass Inga Lüdke ihre Wanderungen durch die Stadt mit spontanen Müllsammlungen verbindet. Neulich war sie wieder in Nordenham unterwegs und hat dabei gleich kiloweise Wohlstandshinterlassenschaften aufgesucht. Ihr Wunsch, in einer möglichst sauberen Stadt zu leben, ist auch Inga Lüdkes Antrieb, in Zusammenarbeit mit dem Bündnis „Nordenham bleibt bunt“ eine große Müllsammelaktion auf die Beine zu stellen. Alle Nordenhamer sind aufgerufen, am Sonnabend, 23. März, bei dem Frühjahrsputz mit anzupacken.

Das Bündnis „Nordenham bleibt bunt“ hat sich im Herbst vergangenen Jahres gebildet, um ein Signal gegen die rechten Hetzer zu setzen, die Farbanschläge auf eine Moschee und ein türkisches Restaurant verübt hatten. Zu der von dem Bündnis veranstalteten Demonstration gegen Fremdenhass waren am 13. Oktober rund 900 Menschen gekommen.

Zusammenschluss

Dass Inga Lüdke und die Sprecher des Bündnisses, Nils Humboldt und Leon Weiß, nun gemeinsam eine Müllsammelaktion planen, hängt mit einem Vorfall zusammen, der sich im Januar vor dem Rathaus ereignet hat und auf das Konto eines rechtspopulistischen „Freundeskreises“ ging. Die Täter, die sich selbst als „deutsche Bürger“ bezeichneten, hatten vor dem Rathauseingang vier gefüllte Abfallsäcke abgestellt. Ihre in einem schräg formulierten Bekennerschreiben dargelegte Botschaft lautete, dass sich Bürgermeister Carsten Seyfarth über „rechte Aufkleber“ aufrege, aber sich nicht genug um die Sauberkeit in den Parks und auf den Spielplätzen kümmere.

Bild: Screenshot Youtube

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