Werner Patzelt ist nicht nur ein gefragter Politikwissenschaftler sondern seines Zeichen auch in der sächsischen CDU beratend tätig. In der jüngsten Vergangenheit gab es von seiner Seite immer wieder einmal Vorstöße seiner CDU die AfD in irgendeiner Form schmackhaft zu machen. Und auch jetzt empfiehlt Werner Patzelt der CDU in Sachsen wieder nach der Landtagswahl im diesjährigen September ein Ausloten der Möglichkeiten zur Zusammenarbeit mit der rechtsextremen AfD.
Patzelt, der auch Mitglied der Werte-Union (konservative Plattform innerhalb der CDU) ist, sagte dem Nachrichtenmagazin Focus, dass er für das Beste hielte, wenn die CDU versucht eine Minderheitsregierung zu bilden. Dann könne man mit wechselnden Mehrheiten arbeiten. Dabei betont er noch einmal, dass dieses auch bedeute gegenüber der AfD Gesprächsbereitschaft zu signalisieren.
Dann würde sich im Parlament schnell zeigen, wer in der AfD am Gemeinwohl interessiert ist und wer nur Parteiparolen verbreitet.
Werner Patzelt
Sein Fazit daraus ist, dass dieses die Chance bietet, “die AfD an ihrer Sollbruchstelle zu spalten: zwischen gemäßigten Mitgliedern und Radikalen”.
Patzelt war der prägende Autor des Wahlprogrammes der CDU. Er beteuert immer wieder, dass er eine formale Koalition mit der AfD ablehne.
Leider hat der Focus Patzelt in dieser Hinsicht nicht tiefer gehend befragt. Betrachtet man sich jedoch die früheren Äußerungen des Politikwissenschaftlers zur gleichen Thematik und seine heutigen Äußerungen, so macht es doch eher den Eindruck, als wolle er diejenigen in der sächsischen Union, die eine Zusammenarbeit mit der rechtsextremistischen Partei ablehnen, vorsichtig darauf vorbereiten, dass die Führungsriege wohl Willens im Sinne des Machterhaltes ist im Zweifel auch mit der AfD zusammen zu arbeiten.
Wie soll man es anders deuten? Entweder der Ministerpräsident spielt ein perfides Spiel mit seinen Wählern und der eigenen Partei und nur ein engerer Kreis, zudem Patzelt sicherlich zählt, ist eingeweiht oder aber es ist genau andersherum: AfD-freundliche Kreise innerhalb der Sachsen-Union von denen auch Kretschmer nichts weiß. Wahrscheinlich wäre es am Ende nur eine Verschwörungstheorie mehr in unserer Polit-Welt. Nur eines ist eindeutig: Werner Patzelt geht es nicht nur um eine bloße Gesprächsbereitschaft von beiden Seiten. Und nun ist abzuwarten, ob Kretschmer wirklich zu seinem Wort steht: Keine Zusammenarbeit mit der AfD.
Frank Schurgast
Bild: Screenshot Youtube
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