Für den Focus der »ewige Premier«, für die Frankfurter Rundschau der »ewige Netanjahu«: Israels Regierungschef Benjamin Netanjahu. Es ist fatal, dass Juden wie Israels Premier immer wieder für antisemitische Anspielungen herhalten müssen.
Zu den Parlamentswahlen in Israel titelte die Frankfurter Rundschau (FR) »Der ewige Netanjahu«, der Focus überschrieb einen Artikel mit »Der ewige Premier«. Es wäre unfair, den Kollegen eine absichtsvolle Anspielung auf den nationalsozialistischen Propagandafilm »Der ewige Jude« zu unterstellen.
Dass diese Zeilen so abgedruckt werden konnten, ist jedoch mehr als eine bloß harmlose Gedankenlosigkeit. Denn zumindest für diejenigen, die sich mit Antisemitismus und Nationalsozialismus beschäftigen, liegt diese Assoziation sehr nahe. Für Politikredakteure sollte es selbstverständlich sein, solche Zeilen gar nicht erst in Erwägung zu ziehen.
Unbewusst
Umso peinlicher ist es, dass die vom Unbewussten an die Oberfläche gespülte antisemitische Verknüpfung in der Redaktion niemandem aufgefallen ist, bevor sie tausendfach aus der Druckmaschine kam. Skandalös am FR‐Artikel ist zudem längst nicht nur die Headline.
Es ist an Peinlichkeit schwer zu überbieten, dass die antisemitische Verknüpfung in der Redaktion niemandem aufgefallen ist.
»Einen kostenfreien Persilschein werden ihm seine ›natürlichen‹ Partner von ultrarechts, sozial rechts und ultraorthodox nicht aushändigen«, heißt es in dem Artikel zu den Korruptionsvorwürfen gegen Netanjahu. Der Begriff »Persilschein« wird zwar heute auch für andere Kontexte verwendet, wurde jedoch in der Nachkriegszeit für die »Reinwaschung« von nationalsozialistischen Tätern popularisiert.
„Der ewige Jude“ war ein antisemitischer NS-Propagandafilm und einer der übelsten seiner Sorte. Unglaublich, dass die @fr das auf Israels Premierminister anwendet. pic.twitter.com/ThfqNKATrC
— Aras-Nathan (@Aras_Nathan) April 11, 2019
Bild: Screenshot Polskie Radio 24
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