Der Kulturkampf der AfD

Die AfD hat dem „links-rot-grün-versifften 68er-Deutschland“ (Parteichef Meuthen) den Kulturkampf erklärt und führt ihn. Etwa mit dem Internetportal gegen linke Lehrer oder mit den Kampagnen gegen den öffentlich-rechtlichen Rundfunk.

Die Frage ist, wie man darauf reagiert. Klar und besonnen, also mit dem Kopf? Oder mit heißem Herzen?

Da die AfD alle Fehler systematisch ausschlachtet, also zu Politik macht, sind auch Nicht-Politiker nicht aus der Verantwortung entlassen, sorgsam darüber nachzudenken, was sie tun. Die Berliner Waldorfschule zum Beispiel, die das Kind eines AfD-Politikers nicht aufnehmen will. Das ist Sippenhaft und deshalb das Allerletzte. Fast ebenso skandalös ist, dass der Bundestag zwar offiziell das Vorschlagsrecht der AfD für den Job des Bundestagsvizepräsidenten akzeptiert, es aber durch die Nichtwahl aller Vorgeschlagenen dann unterläuft. Hier kommt zum Vorwurf der Unfairness noch der mangelnder Aufrichtigkeit hinzu.

Absolut berechtigt war hingegen, dass der AfD-Bundestagsabgeordnete Jens Maier in Dresden aus einer Filmvorstellung flog. Weil es nämlich nicht eine normale Kinovorstellung war, sondern eine Veranstaltung eines linken Vereins, die Maier höchst provokativ aufgesucht hatte. Zitat: „Nun zeigt mal, wie tolerant ihr seid.“ Nein, man muss den Kakao, durch den man gezogen wird, nicht auch noch trinken. Freilich hätten die Hausherren ihre Entscheidung besser kommunizieren sollen, statt Maier, der selbst nach Maßstäben seiner eigenen Partei ein Rechtsausleger ist, die Chance zu geben, sich noch als Willküropfer zu stilisieren. Ebenfalls berechtigt war im Dezember der Rausschmiss zweier Abgeordneter aus dem Stuttgarter Landtag, dessen Sitzung sie störten. Auch hier: ganz normale Hausordnung.

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