Tausende Rechtsextreme sind aus mehreren europäischen Ländern am Samstag in der ungarischen Hauptstadt Budapest aufmarschiert. Darunter auch hunderte deutsche Neonazis, wie Berichte des “Jüdischen Forum für Demokratie und gegen Antisemitismus” zeigen. Auch sonst sind Europas Neonazis über Ländergrenzen hinweg gut vernetzt.
Ungarn ist für sie ein attraktiver Treffpunkt. Dort kommen sie mit vielem durch, was in Deutschland verboten wäre: Am “Tag der Ehre” marschierten Rechtsextreme in historischen Nazi-Uniformen, trugen Banner des in Deutschland verbotenen “Blood and Honour”-Netzwerks. Ein Neonazi aus Dortmund zitierte in seinem Redebeitrag freimütig Adolf Hitler – das ist einem Video des “Jüdischen Forums für Demokratie und gegen Antisemitismus” vom Wochenende zu sehen.
Mit dem “Tag der Ehre” gedenken die Rechtsextremen seit 1997 der Belagerung Budapests durch die Sowjet-Armee im Winter 1944/45. Ungarische Soldaten kämpften mit Wehrmacht und SS gemeinsam gegen die Rote Armee. Am 11. Februar 1945 befahl der SS-General Karl Pfeffer-Wildenbruch seinen Truppen, aus der belagerten Stadt auszubrechen – ein aussichtsloses Unterfangen, das nur ein kleiner Teil der Soldaten überlebte.




















Den Nazi-General und seine Gefolgschaft verehren Neonazis nun mit ihren jährlichen Aufmärschen als Helden. Dafür finden zum Jahrestag des Ausbruches mehrere Kundgebungen und Demonstrationen statt. In den vergangenen Jahren wurden diese immer wieder verboten, oder von den Behörden aus Budapest heraus in kleinere Orte verdrängt.
Am Samstag konnten sich einem Bericht des “Jüdischen Forums für Demokratie und Aufklärung” zufolge rund 300 Neonazis zunächst am zentralen Szell-Kalman-Platz in der Budapester Innenstadt versammeln, Reden halten und Kränze an einem Kriegerdenkmal niederlegen.
Dortmunder Neonazi zitiert Hitler
Hinter dem Aufmarsch stecken unter anderem die gewalttätigen “Hammerskins” und das in Deutschland verbotene Nazi-Netzwerk “Blood and Honour”. Diese rechtsextremen Netzwerke agieren nicht nur in Ungarn, sonder europaweit und teilweise international. Das zeigte sich am Samstag: Rechtsextreme Gruppen vor allem aus osteuropäischen Ländern, aber auch aus Italien und Schweden beteiligten sich.
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