Die AfD und der Osten: Die Spaltung könnte größer werden

Nach dem Wahlerfolg der AfD im Osten Deutschlands dürfte es für die anderen Parteien schwer werden, die Wähler zurückzugewinnen, kommentiert Sachsen-Korrespondent Bastian Brandau. Vor allem auf dem Land dominiere Blau. Die jungen Menschen, die weltoffenen, seien längst weggezogen.

Im November wird es 30 Jahre her sein, dass die Mauer gefallen ist. Eine ganze Generation ist seitdem groß geworden, die Teilung, Mauer und Stasi nur noch vom Hörensagen kennt. Ein trauriges Jubiläum könnte es werden. Das jedenfalls lassen die Wahlergebnisse vom vergangenen Sonntag befürchten.

Denn was das Abstimmungsverhalten angeht, scheint der Riss zwischen Ost und West sich gerade zu vergrößern. Vereinfacht gesagt: Statt Schwarz oder Grün wie im Westen, wählt der Osten blau. Klar, es gibt Ausnahmen wie Leipzig oder Jena. Denn auch im Osten gibt es eine Spaltung zwischen Stadt und Land.

Das Land wählt blau

In fast allen ländlichen Regionen im Osten jedoch ist es der AfD gelungen, sich fest zu etablieren. Wie das funktioniert, kann man etwa in der Lausitz gut nachvollziehen. Die AfD ist oft die einzige Partei, die überhaupt da ist. Mit ihrem Image als Kümmererpartei, mit ihren Versprechungen, etwa den Ausstieg aus der Kohle rückgängig zu machen. Und mit einem Rassismus und Nationalismus, der bei den Menschen auf Zustimmung stößt.

Längst ist für viele die Wahl für die AfD keine Protestwahl mehr, sondern eine aus Überzeugung. Und das, obwohl man im Wahlkampf nicht selten von AfD-Wählern hörte, dass die Partei gar nicht über Lösungen verfügt.

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