Ex-Präsidentin der Bremischen Bürgerschaft greift AfD an

Die scheidende Präsidentin der Bremischen Bürgerschaft, Antje Grotheer (SPD), hat in ihrer Abschlussrede die rechtspopulistische AfD als Motor der sprachlichen Verrohung in Deutschland kritisiert. Mit dem Einzug der AfD in Fraktionsstärke erlebe das Bremer Parlament eine Zäsur, betonte Grotheer zum Auftakt der konstituierenden Sitzung.

“Wir haben damit in Fraktionsstärke Vertreter einer Partei unter uns, die wiederholt unsere Werte – Menschenwürde, Gleichheit, Solidarität, bis hin zur Demokratie und sogar Meinungsfreiheit – in Frage stellt und verhöhnt”, erklärte sie.

Ihre Worte wirken wie Gift auf unsere Gesellschaft. Sie ist ein Motor für die Verrohung unserer Sprache. Leider macht sich das bereits auch in unserer bremischen Stadtgesellschaft bemerkbar. Das, was bislang nur Worte waren, mündet letztlich auch in Taten. Dass in unserem Land 74 Jahre nach der Befreiung vom Nationalsozialismus ein demokratisch gewählter Politiker von einem Rechtsradikalen ermordet wird, war für mich unvorstellbar. Und es macht Angst.

Antje Grotheer (SPD)

Als Reaktion verließen die fünf AfD-Abgeordneten schon wenige Minuten nach Beginn der Sitzung den Plenarsaal. “Sagen Sie Bescheid, wenn Sie fertig sind”, sagte Fraktionschef Thomas Jürgewitz beim Auszug.

Bild: SPD Bürgerschaftsfraktion

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