Für Muslime darf und kann es keinen Generalverdacht geben.

Faktencheck: Angebliches Merkel-Zitat zu Islam und Gewalt – Rechte Fake-News

Berlin/Ganderkesee (ots/fs) – In einem Facebook-Post wird Bundeskanzlerin Angela Merkel die Aussage zugeschrieben, wir seien gezwungen, “unser System dem Islam anzupassen”. Dies solle Gewalt vorbeugen. Da der Satz neben einem Bild von Merkel am Redepult zu sehen ist, entsteht der Eindruck, es handle sich hierbei um ein Zitat der Bundeskanzlerin. (https://v.gd/HhUcDU)

Bewertung

Ein solches Zitat von Angela Merkel ist nicht bekannt. Es gibt aber Aussagen von ihr zu diesem Thema, die dem angeblichen Zitat widersprechen.

Fakten

Die vermeintliche Aussage Merkels lässt sich weder über Google (https://v.gd/m8dboh) noch über eine Pressedatenbank (https://v.gd/h5pWuB) finden.

Die Frankfurter Allgemeine Zeitung hat 2015 ein Interview mit der Bundeskanzlerin geführt, in dem es unter anderem um den Islam und Gewalt ging (https://v.gd/SV2X8A). Von einer Anpassung des Systems ist darin nicht die Rede. Stattdessen sagt Merkel über Muslime in Deutschland: “Wir erwarten, dass sie sich zu unserer Rechtsordnung bekennen”. Merkels Aufgabe sei es zum einen, Muslime vor einem Generalverdacht zu schützen, zum anderen aber auch Gewalt im Namen des Islams zu bekämpfen.

Merkel sagt in dem Interview weiter, dass das Strafrecht unsere Werteordnung schütze. “Sogenannte Ehrenmorde, Gewaltexzesse in Familien oder Versuche, hier mit der Scharia eine Paralleljustiz zu etablieren, sind damit eindeutig nicht vereinbar. Das müssen wir klar sagen und durchsetzen.”

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