Berlin/Ganderkesee (ots/fs) – Dass das Meereis in der Arktis als Folge der Klimaerwärmung seit Jahrzehnten immer weiter schwindet, haben Satellitenmessungen längst bewiesen. Dennoch beteuern einige Portale im Netz das Gegenteil: “Die Klimawandel-Hysteriker behaupten: Das Eis in der Arktis werde weniger. Es wird nicht weniger. Im Gegenteil: Die Ausdehnung wird größer. Das Eis wächst”, heißt es zum Beispiel bei “eike-klima-energie.eu” (https://v.gd/ud1pfA) oder “sciencefiles.org” (https://v.gd/uJPb5s).
Bewertung
Die vorliegenden Daten werden falsch interpretiert. Im Vergleich zum Sommer des Jahres 1979 gibt es in der Arktis heute nur noch etwa ein Viertel der früheren Eismenge. “Nirgendwo macht sich der Klimawandel so deutlich bemerkbar wie in der Arktis”, heißt es etwa beim Max-Planck-Institut für Meteorologie in Hamburg (https://v.gd/OUIcWu).
Fakten
Vor einigen Jahren kamen viele Klimamodelle noch zu dem Ergebnis, mit eisfreien Sommern in der Arktis sei frühestens Ende des 21. Jahrhunderts zu rechnen. “Doch das Eis ging deutlich schneller zurück”, betonen die Forscher des Max-Planck-Instituts.
Deutlich macht diese Entwicklung unter anderem eine Grafik der US-Polarforscher vom “National Snow & Ice Data Center” (NSIDC): https://v.gd/35EEIP. Das Diagramm verdeutlicht zweierlei.
Erstens: Nach dem sommerlichen Minimum dehnt sich das Meereis in der Arktis zwar in jedem Winter wieder aus. Zweitens: Die Fläche des mit Eis bedeckten Meeres geht jedoch seit Jahrzehnten kontinuierlich zurück. Der Zuwachs während der Gefriersaison hat in den vergangenen Jahren deutlich abgenommen. Und dieser langfristige Trend ist das eigentliche Problem (https://v.gd/gk6ggn).
So dehnte sich das arktische Eis nach Angaben des Instituts für Umweltphysik der Universität Bremen im Oktober 2019 zwar um 5,44 Millionen Quadratkilometer aus – doch war diese Ausdehnung um 443 000 Quadratkilometer geringer als noch im Oktober 2012. Das ist mehr als die gesamte Fläche Deutschlands, das gut 357 000 Quadratkilometer groß ist. Bisher war 2012 das Jahr mit der geringsten Ausdehnung des Meereises im Oktober gewesen (https://v.gd/7G9Lij).
An dieser Stelle greifen Leugner des menschengemachten Klimawandels zu dem immer selben Trick: Sie betrachten den kurzfristigen Zuwachs an Meereis in den Wintermonaten, verheimlichen aber den langfristigen Abwärtstrend – und behaupten: “Eisfläche wird größer, Eisdicke unverändert – nix mit eisfrei”.
Ausgerechnet ein Diagramm der NSIDC, das die vorübergehende Eis-Ausdehnung im Januar 2020 beschreibt, führen die sogenannten “Klimaskeptiker” als Beweis an.
Dabei sind es gerade die Polarforscher des “National Snow & Ice Data Center”, die immer wieder vor den katastrophalen Folgen des Klimawandels für die Polregionen warnen:
“Über einen Zeitraum von 42 Jahren zeigen Satellitenaufnahmen, dass die Arktis im Vergleich der Jahre 1979 und 2020 im Januar rund 1,86 Millionen Quadratkilometer Eis verloren hat. Diese Fläche ist größer als Alaska.” Die Grafik des NSIDC verdeutlicht den Besorgnis erregenden Trend.
“In den vergangenen 35 Jahren haben sich Fläche und Dicke des arktischen Meereises im Sommer etwa halbiert, betont Klimaforscher Dirk Notz vom Hamburger Max-Planck-Institut (https://v.gd/wEbiUM).
Die Forscher machen den Einfluss des Menschen auf das Klima für den Rückgang des Meereises verantwortlich. Ursache ist aus ihrer Sicht die Zunahme von Kohlendioxid (CO2) in der Atmosphäre: “Die Treibhausgase erhöhen die einfallende Wärmestrahlung in der Arktis, was sich unmittelbar auf den Wärmehaushalt des Meereises auswirkt.”
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