Berlin/Ganderkesee (ots/fs) – Einem angeblichen Corona-Impfstoff soll das Schwangerschaftshormon Beta-hCG beigemischt sein, um Frauen unfruchtbar zu machen. Diese Behauptung taucht derzeit im Netz immer wieder auf.
Bewertung
Es gibt noch keinen Impfstoff zum Schutz vor Covid-19. Für die Beimischung von Beta-hCG (humanes Choriongonadotropin) gibt es keinerlei Anhaltspunkte.
Fakten
Gegen Covid-19, die durch das Coronavirus Sars-CoV-2 verursachte Krankheit, gibt es noch keine Impfung (https://v.gd/vIvLHd und http://archive.vn/MyngD). Weltweit arbeiten aber mehr als hundert Forscherteams an der Entwicklung eines Impfstoffs (http://archive.vn/guPwo und https://v.gd/4sy0Qj). Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) veröffentlicht regelmäßig eine Übersicht mit den allen Covid-19-Impfstoffkandidaten (https://v.gd/mG8z81). Demnach befinden sich aktuell zehn Stoffe in der klinischen Testphase (Stand: 27. Mai). Wann es auf dem Markt einen Impfstoff geben wird, ist fraglich. Experten rechnen frühestens im Jahr 2021 damit (http://archive.vn/Z5cWy).
Für die Zulassung von Impfstoffen in Deutschland ist das Bundesinstitut für Impfstoffe und biomedizinische Arzneimittel (Paul-Ehrlich-Institut, PEI) zuständig. Dem Institut sind “keine gegen Infektionskrankheiten gerichtete Impfstoffprodukte aus der Vergangenheit oder Gegenwart bekannt, in denen Beta-hCG tatsächlich Bestandteil der Impfstoffe war oder ist”, teilt es der Deutschen Presse-Agentur auf Anfrage mit. Die Impfstoffentwicklung durchläuft mehrere Phasen, in denen die Sicherheit des Stoffes überprüft wird. Dann folgt ein umfassendes Zulassungsverfahren (http://archive.vn/tAskk).
Im Zusammenhang mit einem angeblichen Corona-Impfstoff wird im Netz häufig auf die Behauptung verwiesen, dass die WHO in Kenia und anderen Ländern Millionen Frauen habe zwangssterilisieren wollen, indem sie Tetanus-Schutzimpfungen Spuren von Beta-hCG beigemischt habe (http://archive.vn/Qw0zA). Das haben nach Angaben der Kenianischen Konferenz Katholischer Bischöfe Labortests bewiesen (http://archive.vn/1cu7k).
Die WHO weist die Anschuldigungen zurück: “Der Impfstoff wurde in 52 Ländern eingesetzt, um 130 Millionen Frauen zu impfen und sie und ihre Neugeborenen vor Tetanus zu schützen. In Impfstoffen gegen Tetanustoxoid ist kein HCG-Hormon enthalten.” (http://archive.vn/1U53L und https://v.gd/16sPHv)
Das PEI hat Verdachtsproben aus Afrika in einem Speziallabor untersucht – darunter auch Chargen, die angeblich mit hCG versetzt gewesen sein sollten. In diesen Proben konnten keine Hinweise auf die Anwesenheit von hCG gefunden werden, so das PEI.