Düsseldorf/Ganderkesee (ots/fs) – Was muss uns eigentlich der Deutsche Feuerwehrverband scheren, von dem man vor der Präsidentschaft von Hartmut Ziebs praktisch nichts gehört hat und seit Bekanntwerden der Querelen vor allem viel Absurdes? Man könnte auf diese Frage guten Gewissens “Nichts!” antworten – wenn es sich nicht um die Feuerwehr handelte. Und wenn nicht in diesem Konflikt wie unter einem Brennglas die gesellschaftlichen Friktionen unserer Zeit sichtbar würden.
Bundeswehr, Feuerwehr, Polizei – sie alle sind für das Sicherheitsgefühl dieses Landes und seiner Menschen von enormer Bedeutung. Und wer sich in ihren Dienst stellt, hat besonderen Respekt verdient. Aber daraus erwächst auch eine besondere Verantwortung, das eigene Tun mit der demokratischen Gesellschaft rückzukoppeln.
Wem dient die Uniform: der besseren Ausübung der Funktion oder der eigenen Eitelkeit? Wem dienen Autorität, Befehl und Gehorsam: den reibungslosen und schnellen Abläufen oder einem antidemokratischen Weltbild? Und welche Tradition ist eigentlich gemeint, wenn man sich auf sie beruft?
Hartmut Ziebs hat sich diesen Fragen gestellt und Antworten gegeben: durch die Warnung vor rechtsnationaler Unterwanderung, durch die Teilnahme am Christopher Street Day, durch die Entscheidung für eine Frau mit türkischen Wurzeln als Bundesgeschäftsführerin. Geerntet hat er dafür auf Verbandsebene Intrigen und Illoyalität, und gesellschaftlich neben viel Unterstützung auch Hass und Bedrohungen.
Ziebs’ Versuch, im Deutschen Feuerwehrverband Tradition und Moderne zu verbinden und zu versöhnen, ist vorerst krachend gescheitert. Der Verband steht jetzt vor der Zerreißprobe: Ohne Reformen wird er innerhalb kürzester Zeit auseinanderbrechen. Eine Gesellschaft dagegen kann sich das nicht erlauben – und ihr Sicherheitsbedürfnis auch nicht.
Bild: Nijwam Swargiary auf Unsplash
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