Berlin/Ganderkesee (fs) – Im Streit um die umstrittene “Asche-Säule”, welche das Künstlerkollektiv “Zentrum für politische Schönheit” ZPS gegenüber vom Reichstag aufgestellt hat, eskalierte heute der Streit, was für alle beteiligten am Ende nicht gut ist. Jüdische Aktivisten haben am Morgen damit begonnen die Stahlsäule zu demontieren. Die aus etwa 20 Menschen bestehende Gruppe stellten den Abriss beim Eintreffen der Polizei ein.
Mit Asche von Opfern des Holocaust sollte man keine Kunst und Politik machen.
Autor Eliyah Havemann heute gegenüber der dpa
Havemann gab außerdem zu verstehen, dass er auch persönlich betroffen sei, denn es bestehe auch die theoretische Möglichkeit das Asche seines Großvaters in der Säule sei. Sein Großvater Dagobert Biermann, der Vater des Sängers Wolf Biermann, war im KZ Auschwitz vom unmenschlichen Nazi-Regime ermordet worden.
Das Künstlerkollektiv ZPS teilte dpa mit, dass es über die Aktion der jüdischen Aktivisten nicht informiert war und will auf jeden Fall gegen den Abbau vorgehen. ZPS ist für seine umstrittenen Aktionen bekannt. Im Regelfall sind diese aber mahnend, aufrüttelnd und am Ende doch anerkannt. Anfang Dezember hat das Kollektiv nun die Säule gegenüber dem Reichstag aufgestellt. Richtig Kritik erntete es vor allem, weil behauptet wurde, dass die Säule auch Asche von Opfern der Massenmorde des Naziregimes enthalte.




















Den Verantwortlichen des ZPS wurde durch die Stadtbezirksverwaltung eine Frist zur Beseitigung der Säule bis zum 20. Dezember 2019 gesetzt. Dagegen hat das Kollektiv jedoch Widerspruch eingelegt.
Diese erneute Eskalation des Streites zwischen der jüdischen Seite und dem Künstlerkollektiv steht beiden Seiten nicht gut an. Das hier die Gefühle vieler jüdischer Menschen verletzt wurden ist dabei nicht diskutabel. Doch beide Seiten müssen sich den Vorwurf gefallen lassen, dass sie in keinster Weise auf einander zugegangen sind. Diese Aktion im Vorfeld nicht mit dem Zentralrat der Juden abzustimmen war schlicht weg dumm. Zu behaupten, in der Säule wäre Asche von Opfer der NS-Diktatur ebenso. Danach war es aber genauso unklug von Seiten des Zentralrats der Juden jegliche Gespräche abzulehnen. Vieles hätte hinter verschlossenen Türen in Ruhe besprochen und gerichtet werden können.
Am Ende wäre vielleicht doch noch ein Mahnmal daraus geworden. Wer weiß es schon. Doch so werden es alle Seiten nicht mehr erfahren. Das einzige was man in der Sache tatsächlich noch tun kann, ist die Entfernung des Streitpunktes.
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