Der Politologe Hafeneger spricht in der FR über ein neues Interesse der Lehrer an Fragen der Demokratie und über den Umgang mit der AfD.
Herr Hafeneger, Sie beraten Schulen, Kirchen und Gewerkschaften, Vereine, Parteien und andere Institutionen zum Umgang mit rechten Einstellungen und Rechtspopulismus. Welche Erfahrungen machen Sie?
Wir hatten noch nie so viele Anfragen wie heute, und die Veranstaltungen waren noch nie so gut besucht. Viele Menschen fragen sich: Wohin bewegt sich unsere Demokratie? Das reicht von den großen weltpolitischen Veränderungen bis zu den ganz konkreten Problemen vor Ort. Ich beobachte einen großen Klärungsbedarf.
Können Sie Antworten geben?
Die Leute nehmen wahr: Wir sind stolz auf unsere Demokratie. Das wird neu bewusst, auch bei Leuten, die sich bisher nie Gedanken gemacht haben oder die eher demokratiekritisch waren. Sie fangen an zu differenzieren: Es gibt vieles zu kritisieren, aber nicht das Prinzip von Demokratie und Rechtsstaat, die auf Menschenrechten basieren. Es gibt so viel Demokratiegefährdung auf der Welt und in unserer Republik. Hier wird das unter anderem ausgedrückt durch den Aufstieg der AfD.
Nun sind Gewerkschaften, Kirchen und Vereine auch nicht gefeit vor rechten Tendenzen. Brauchen diese Institutionen Beratung zur Auseinandersetzung in den eigenen Reihen?
Es geht zunehmend auch um selbstkritische Fragen, um den Blick in die eigenen Strukturen. Man weiß, 15 Prozent der gewerkschaftlich Organisierten wählen AfD, und das Potenzial ist noch größer. Das gilt für die Kirchen und Vereine genauso. Das geht bis in die Schulen hinein. Neulich war ich zum ersten Mal in eine Schule eingeladen, um mit der gesamten Oberstufe, etwa 300 Schülern, in der Aula zwei Stunden Unterricht zu machen.
Bild: hke Hessen
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