Die Gelbwesten sind zurück. Am Samstag demonstrierten sie gegen die Berichterstattung der Gießener Allgemeinen Zeitung und die »Lügenpresse«. Ihr Auftritt wurde von Gegenprotesten begleitet.
Nach einer vierwöchigen Pause sind am Samstagnachmittag in Gießen wieder die Gelbwesten durch die Innenstadt gezogen. Unter dem Motto »Gemeinsam für die Wahrheit« hatten sich etwa 20 Gelbwesten zunächst in der Marburger Straße gegenüber dem Verlagsgebäude der Gießener Allgemeinen Zeitung versammelt und hielten dort eine Kundgebung ab. Ein Redner warf der GAZ »tendenziöse« und fehlerhafte Berichterstattung über die Gießener Gelbwesten vor. Auf einem Schild stand: »Keine Macht der Lügenpresse«.
Diese Zeitung hatte im März berichtet, dass der damalige Initiator der Gießener Gelbwesten, der Busecker Ronny Böhm, die NPD-Aktion »Schutzzone« zu den samstäglichen Demonstrationen eingeladen hatte. Die rechtsextremistische NPD hatte diese Einladung angenommen und war mit einigen prominenten Vertretern auf der folgenden Demonstration der Gießener Gelbwesten mitgelaufen. Böhm hatte danach seine Sprecherfunktion aufgegeben und Fehler eingeräumt.
Ein Redner bekräftigte am Samstag, dass Böhm nicht gewusst habe, dass die NPD hinter der Aktion Schutzzone steht. Insofern sei es eine Falschmeldung gewesen, dass Böhm die NPD eingeladen habe. »Ronny fand die Sache mit der Schutzone gut. Dass die NPD dahinter steht, wusste er nicht«, sagte der Redner. Böhm selbst war am Samstag nicht erschienen.
Den 20 Gelbwesten standen zwischen 60 und 80 meist junge Gegendemonstranten vorwiegend aus der Gießener Linksszene gegenüber. Auch DGB-Kreisvorsitzender Klaus Zecher, Tim van Slobbe, Vorsitzender des Kreisausländerbeirats, und Gießens Grünen-Fraktionschef Klaus-Dieter Grothe waren zum Treffpunkt der spontanen Gegendemo ans Arbeitsamt gekommen und gingen dann ebenfalls in die Marburger Straße. »Wir lassen die Presse nicht allein mit den Pöblern«, sagte eine der Initiatorinnen des Gegenprotests. Immer wieder brandeten Sprechchöre wie »es gibt kein Recht auf Nazipropaganda« oder »Gießen bleibt nazifrei« auf.
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