Gaulands Ausruf "Wir werden sie jagen" hatte nun auf Lesbos für den Rechtsextremisten Oliver Kirchner von der AfD eine ganz andere Bedeutung bekommen. / Foto: Screenshot AfD

Lachgeschichten: AfD-Politiker wird von Linken auf Lesbos gejagt

Mytilini/Ganderkesee (sk) – Der Fraktionsvorsitzende der rechtsextremistischen AfD im Landtag von Sachsen-Anhalt, Oliver Kirchner, weilt derzeit mit dem rechtsextremen Blogger Oliver Flesch zu wahrscheinlich Propagandazwecken auf der griechischen Insel Lesbos. Dort sind die beiden Rechtsextremisten nun mit Linken aneinander geraten.

Die Insel-Zeitung “Sto Nisi” berichtete am heutigen Sonntag, dass Kirchner und Flesch gemeinsam mit einem unbekannten Mann am gestrigen Samstag auf einer Antifa-Demo in der Stadt Mytilini agitiert hätten. Das scheint ihnen nicht besonders gut getan zu haben, denn natürlich vielen die drei Männer sofort auf. Was folgte wahl wohl eine Hetzjagd auf die Drei durch die Straßen der Stadt, so dass die Polizei einschreiten musste. Flesch schrieb hierzu bei Facebook: “Wir wurden von etwa 20 bis 25 Antifa-Anhängern eingekesselt.” Er bedankte sich auch brav bei der griechischen Polizei. Ihm scheint klar zu sein, dass es sonst nicht so glimpflich für die drei Rechtsextremisten ausgegangen wäre.

Laut dem Bericht der griechischen Zeitung hatte sich die Dreiergruppe am Samstagabend beim Brand eines Gemeinschaftszentrums für Flüchtlinge der Schweizer Organisation “One Happy Family” eingefunden. Ein Großteil der für die Menschen vor Ort so wichtigen Anlage war aus bislang ungeklärten Ursachen niedergebrannt. Kirchner und Flesch waren an vorderster Front mit dabei. Nicht um zu helfen. Natürlich nicht. Vielmehr wollten sie die Journalisten vor Ort über angebliche “Fake News” informieren. Interessant auch ihre Erklärung zum Brand, denn sie teilten den Journalisten mit, dass die Gebäude niedergebrannt seien, weil sie einer Hilfsorganisation gehörten, die illegale Einwanderer aus der Türkei ins Land brächte. Sie prahlten vor Ort damit, dass dieses ihre “privaten journalistischen Untersuchungen” ergeben hätten. Glück für die drei Rechtsextremisten am Ende wohl, dass niemand auf ein Täterwissen getippt hat.

In dieser Woche war es bereits das zweite Mal, dass Rechtsextremisten aus Deutschland auf Lesbos auffällig wurde, weil sie meinten sich mit den Griechen auf Lesbos solidarisieren zu müssen. Bereits am Freitag wurden Rechtsradikal, die höchst wahrscheinlich von der Identitären Bewegung stammen, auf Lesbos gesichtet. Einer von ihnen wurde durch einen Inselbewohner am Kopf verletzt. So willkommen sie nie Neonazis anscheinend dann doch nicht auf Lesbos.

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