Bislang ließ die NPD ihre Anhänger bei Trauermärschen für deutsche Kriegsopfer durch Magdeburg ziehen. Jetzt hat der Pegida-Ableger Magida übernommen – aber nicht ohne Unterstützung der alten Kader.
In dunkler Kleidung, flankiert von schwarzen Fahnen, marschieren rund 140 Rechtsextreme durch die Straßen der sachsen-anhaltischen Landeshauptstadt Magdeburg. Aus Lautsprechern dröhnt düstere Instrumentalmusik, zum Ende hin tragen die Demonstranten Fackeln. Sie selbst nennen den von Polizisten flankierten Aufzug am Samstagnachmittag einen Trauermarsch – organisiert von Magida, dem Magdeburger Ableger der rechtspopulistischen Bewegung Pegida.
Getrauert wird vorgeblich um die „Opfer der Bombardierung“ Magdeburgs im Zweiten Weltkrieg, also des schweren Luftangriffs der Alliierten. Doch die Teilnehmer, unter denen auch bekannte Köpfe der NPD und der Partei Die Rechte sind, haben noch ein anderes Ziel: eine andere Version der Geschichte in die Köpfe zu bringen. Statt der 2.500 tatsächlich belegten Opfer des Angriffs zu gedenken, wollen sie eine deutlich übertriebene Schätzung von 16.000 Toten in Umlauf bringen.
Fester Termin für Neonazis
Was auf dem Fackelmarsch passiert, hat System im rechtsextremen Milieu. Die Überhöhung deutscher Kriegsleiden soll die Aufarbeitung der Verbrechen des Nationalsozialismus aus dem öffentlichen Bewusstsein drängen. Die Geschichtsklitterung gehört zum Kerngeschäft der NPD. Seit 1990 lanciert sie gemeinsam mit Neonazis ohne Parteibindung, den sogenannten Freien Kräften, Kampagnen, mit denen ein bizarrer Opfermythos in die Welt getragen werden soll.
Bild: Opposition24.de / https://www.flickr.com/photos/128406688@N07/17227025612
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