Das Rezo-Antwort-Video des jungen CDU-Senkrechtstarters hält die Spitze seiner Partei zurück. Nun sorgt ein anderer Clip mit ihm auf Twitter für Aufregung. Zu Recht?
Gegenstände im Rückspiegel scheinen oft näher als sie sind. Für den heute 26 Jahre alten CDU-Politiker Philipp Amthor aus Ueckermünde ist an diesem Donnerstag ein Gegenstand, der bereits hinter ihm zu liegen schien, wieder deutlich nähergekommen.
Bislang hatte sich der Shootingstar seiner Partei, der mit Positionen rechts der Mitte auf sich aufmerksam gemacht hatte, wenig zu Schulden kommen lassen. Doch nach der Debatte um sein gedrehtes und dann zurückgehaltenes Antwortvideo auf den Youtuber Rezo werden die Aktivitäten von Amthor von zahlreichen Menschen in den sozialen Medien aufmerksam verfolgt. Dabei wurde auf dem Kurznachrichtendienst Twitter diese Woche auch Unschönes zutage gefördert.
Ein Videoausschnitt, der am Donnerstag viral ging, zeigt Amthor bei einer Veranstaltung, in der er zunächst auf einem Marktplatz die Nationalhymne singt. Kurz darauf sagt Amthor dann: „Hier ist keiner von uns Moslem, der das nicht singen kann.“ Dann lacht der Abgeordnete mit den umstehenden, vornehmlich älteren Zuschauern.
So, genug über Amthor gelacht. Jetzt reden wir mal über Rassismus. pic.twitter.com/zNESLh146C
— Torsten Beeck (@TorstenBeeck) May 30, 2019
Die Frage, die im Netz schnell gestellt wurde: Ist das noch ein dummer Spruch oder schon Rassismus? „Voll daneben und nicht lustig“, kommentierte der Linkspartei-Abgeordnete Stefan Liebich gegenüber FAZ.NET. Noch deutlicher wurde der grüne Bundestagsabgeordnete Omid Nouripour, selbst muslimischen Glaubens: „Die Angst vor der AfD hat Herrn Amthor wohl den Anstand vernebelt“, so Nouripour. „Entweder er entschuldigt sich bei uns deutschen Muslimen oder jemand muss mir den Unterschied zwischen ihm und der AfD erklären.“ Die FDP-Abgeordnete Marie-Agnes Strack-Zimmermann kommentierte das Video mit den Worten: „Herr Amthor ist ein komplexbeladener Wichtigtuer, der im wahrsten Sinne des Wortes auf Teufel komm raus medial vorkommen will.“ Da gebe es nur zwei Antworten. „Die CDU sollte sich von ihm distanzieren, und der große Rest der Welt ihn ignorieren.“ Letzteres wäre für ihn die Höchststrafe.
Bild: Deutscher Bundestag / Achim Melde
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