Als André Poggenburg der rechtsextremistischen AfD den Rücken kehrte und eine neue Partei gründete, war wahrscheinlich niemanden klar, was für ein kurzes Intermezzo es werden würde. Eigentlich wollte er die von ihm gegründete AdP (auch AdPM) nun wieder auflösen. Jedoch ohne Erfolg. Als Vorsitzender ist er nun zumindest zurück getreten. Und schielt wieder auf die AfD?
Am vergangene Sonntag ist Poggenburg als Vorsitzender der von ihm gegründeten Partei “Aufbruch deutscher Patrioten” zurück getreten. Ihm folgte der Parteivize Egbert Ermer. Dieses bestätigte der Schatzmeister Mirko Schüring in Leipzig gegenüber der Nachrichtenagentur AFP. Eigentlich wollte Poggenburg die gesamte Partei wieder auflösen lassen. Der entsprechende Antrag von ihm wurde aber erst gar nicht zugelassen.
Die unerschütterliche Treue zur AfD
Aber hätte man es nicht ahnen können? Poggenburg gehörte immer schon zu den Unerschütterlichen in Fragen der Loyalität. Vor allem zum rechtsnationalen und völkischen Flügel von Björn Höcke. Und zumindest die Farbe Blau brachte Poggenburg gleich mit in seine neue Partei. Unterschwellig sagte er damals schon, dass er weiterhin auch der AfD die Treue halten werde.
Poggenburg wird sich künftig wohl wieder der Unterstützung der AfD widmen. Auch wenn das Impressum der AdP ihn noch als Vorsitzenden führt und er selbst sein Facebook-Account noch nicht aktualisiert hat. Ob die alten AfD-Kameraden ihn jedoch noch zurück haben wollen ist fraglich. Nur allzu offen hat er als Landesvorsitzender der AfD in Sachsen-Anhalt seinen Ruf als völkischer Rechtsaußen gestärkt.
NS-Vokabular vom Feinsten
Der Poggenburg, der kann es vom Feinsten: Das NS-Vokabular. Im Landtag von Sachsen-Anhalt sprach er dann auch schon gerne einmal von “linksextremen Lumpen”, die von
deutschen Hochschulen verbannt und statt eines Studienplatzes lieber praktischer Arbeit zugeführt werden (müssen). … Nehmen Sie die linksextreme Bedrohung ernst und beteiligen Sie sich an allen möglichen Maßnahmen, um diese Wucherung am deutschen Volkskörper endgültig loszuwerden.
André Poggenburg
Besser hätten die NS-Funktionäre es damals auch nicht hinausposaunen können. Doch im Gegensatz zur NSDAP hört Jörg Meuthen so etwas nicht gerne, wenn es denn offen ausgesprochen wird.
Aber da ist ja noch der völkisch-nationale Flügel von Höcke, der die AfD immer mehr vereinnahmt. Somit könnte Poggenburg doch einen ganz guten Neustart in der AfD haben. Nur den Rechtsextremismus hat er dann nicht mehr alleine für sich gepachtet.
Frank Schurgast
Bild: Handelsblatt
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