Presse wird von AfD ausgeschlossen – Kritik aus den eigenen Reihen

Die Presse ist beim kommenden Landesparteitag unerwünscht – zumindest wenn es nach dem Willen des Landesvorstands der AfD in Schleswig-Holstein geht. Der amtierende Vorstand habe das auf einer Sitzung beschlossen, erklärte der stellvertretende Landesvorsitzende Bruno Hollnagel dem NDR Schleswig-Holstein. Als Begründung nannte Hollnagel, dass “offen und ehrlich” diskutiert werden solle. Und das sei für viele nicht möglich, wenn die Presse im Raum sitze. Am kommenden Wochenende soll auf dem Parteitag ein Nachfolger für die ehemalige Vorsitzende Doris von Sayn-Wittgenstein gewählt werden.

Kritik aus der Fraktion

Die Mitglieder der AfD-Fraktion im Schleswig-Holsteinischen Landtag halten das Vorgehen des Landesvorstandes für “nicht rechtens”. Laut dem Fraktionsvorsitzenden Jörg Nobis müsse am Ende der Parteitag entscheiden, ob die Öffentlichkeit ausgeschlossen werden soll oder nicht. Der AfD-Slogan “Mut zur Wahrheit” sei aber Verpflichtung, auch die Presse zuzulassen, meinte Nobis.

Hollnagel kündigte auf Nachfrage an, dass zu Beginn des Parteitages noch einmal die Mitglieder befragt werden sollen. Er sei aber zuversichtlich, dass der Beschluss des Landesvorstandes bestand haben wird. “Viele Mitglieder befürchten, im Fernsehen oder in der Presse gezeigt zu werden”, sagte er NDR Schleswig-Holstein.

Bild: Screenshot Youtube

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