Rassismus und Antisemitismus: Belgischer Straßenkarneval ist kein Weltkulturerbe mehr

Aalst/Ganderkesee (fs) – Die Menschen in Aalst (Belgien) waren stolz darauf, dass ihrem Straßenkarneval 2010 der Status Weltkulturerbe verliehen wurde. Doch es hielt nur neun Jahre an und nun ist der Ärger groß. Aufgrund andauernder Antisemitismus- und Rassismus-Vorwürfe hat der Straßenkarneval nun seinen Status als Weltkulturerbe wieder verloren. Und nicht wenige sagen: Endlich.

Alleine in diesem Jahr war neben einer Gruppe von Karnevalisten, die sich als Ku-Klux-Klan-Mitglieder verkleidet haben, ein Karnevalswagen in den Mittelpunkt gerückt, auf dem zwei auf Geldsäcken sitzende Figuren zu sehen waren, die eindeutig mit ihren Schläfenlocken und überzeichneten Hakennasen Juden darstellen sollten (Titelbild). Nun hat das zuständige Unesco-Gremium den 600 Jahre alten Traditionskarneval von der Weltkulturerbe-Liste gestrichen. Laut Deutschlandfunk wurde dieses damit begründet, dass die Organisation zu ihren Gründungswerten stehe und jede Form von Antisemitismus und Rassismus verurteile.

Die Stadt Aalst wurde, seit dem der Karneval 2010 auf die Liste immateriellen Weltkulturerbes aufgenommen wurde, immer wieder für Karnevalsdarstellungen kritisiert. Darunter immer wieder die EU-Kommission und die jüdische US-Organisation Simon-Wiesenthal-Zentrum.

Bild: Screenshot Twitter

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