Düsseldorf/Ganderkesee (ots/fs) – Die Kurden in Deutschland müssen gerade hilflos mit ansehen, wie Freunde und Familienangehörige in Nordsyrien getötet werden – und das vor den Augen der Weltöffentlichkeit. Man kann erahnen, wie groß ihr Schmerz ist, wenn man die Bilder der vielen weinenden und vor Schmerz schreienden Kinder in den Kriegsgebieten sieht, die vor der anrückenden türkischen Armee flüchten. Das macht wütend und tut weh.
Zu verständlich ist es daher, dass die Kurden hierzulande auf die Straßen gehen, um gegen den Krieg zu demonstrieren. Und das machen sie im Großen und Ganzen auch friedlich. Doch je länger der Krieg andauert und je mehr Todesopfer zu beklagen sind, desto mehr steigt auch der Hass der hier lebenden Kurden auf die hier lebenden Türken. Und das von Tag zu Tag. Wohin das führen kann, haben die Ausschreitungen am Montagabend in Herne mit fünf Verletzten während einer Kurden-Demo bereits gezeigt. Zuvor hatte es schon in Berlin und Stuttgart kleinere Scharmützel zwischen Kurden und Türken gegeben.
Es steht zu befürchten, dass es dabei nicht bleiben wird und Herne nur der Auftakt gewesen ist. Besonders in NRW könnte es zu weiteren Ausschreitungen kommen. Traditionell leben besonders viele Kurden im Ruhrgebiet – ebenso wie Türken. Angesichts der zunehmenden Brutalität des Krieges in Syrien ist es kaum vorstellbar, dass es hier noch lange ruhig bleiben wird – zumal die Propaganda beider Seiten Ressentiments schürt und die aufgebrachte Stimmung weiter anheizt. Nahost-Experten sprechen im Zusammenhang mit dem völkerrechtswidrigen Krieg in Nordsyrien nicht umsonst von einem Pulverfass in Deutschland, das jederzeit hochgehen kann. Und solange es keinen Frieden gibt, nimmt die Gefahr zu, dass es auch dazu kommen wird.
Bild: The New Yorker
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