Der Weg ins Konzentrationslager wird niemand ohne Trauer gehen können.

Rechtsextremistische Terrororganisation Staatsstreichorchester unter den Besuchern der Gedenkfeier in Auschwitz?

Auschwitz/Ganderkesee (fs) – Laut einer Email von der rechtsextremistischen Terrororganisation Staatsstreichorchester, die uns gestern Nacht erreichte, waren Mitglieder der Organisation gestern unter den Besuchern der Gedenkfeierlichkeiten zur 75-zigsten Jährung der Befreiung vom KZ Auschwitz-Birkenau. Eine Bestätigung aus Polen haben wir heute nicht erhalten können, jedoch ist das Staatsstreichorchester dort auch nahezu unbekannt.

Die Email, die wir natürlich auch wieder dem Staatsschutz in Berlin zugesendet haben, ist eher ein Pamphlet von Abfolgen widerlicher und schrecklicher antisemitischer Beleidigungen. Die Email im originalen Wortlaut:

Liebe jüdische Untermenschen,

es war eine schöne Erfahrung für uns, heute mit euch in Auschwitz zu sein und Bilder von euch für unsere Datenbank zu schießen.

Wir wissen, wer ihr seid, wo ihr wohnt und wo eure Kinder zur Schule gehen.

Wir brauchen keine Konzentrationslager, in die wir euch deportieren.

Gern besuchen wir euch auch zuhause, überfallen euch im Schlaf oder verfolgen eure Kinder.

Es ist unser Ziel, das jüdische Leben und all derer, die es schützen, vollständig auszulöschen.

Wir sind dankbar, dass man euch befreit hat, denn sonst gäbe es nicht genug Juden, die wir vernichten könnten.

Eure Rasse besudelt seit Jahrtausenden unseren wunderschönen Planeten und es ist an der Zeit, euch Parasiten endgültig auszulöschen und euch aus dem kollektiven Gedächtnis anderer Untermenschen zu tilgen.

Es ist euer Schicksal, von der Erdbodenfläche zu verschwinden und nie wieder aufzutauchen.

Und es ist uns eine Ehre, diese Tradition am Leben zu erhalten und die aufrichtigen Menschen dieser Welt auf unsere Seite zu bringen, damit wir euch gemeinsam ausrotten können.

Ihr seid nichts weiteres als ein bösartiges Krebsgeschwür, das herausgeschnitten werden muss.

Niemand wird euch vor unserem Hass auf eure Rasse beschützen oder euch zur Hilfe kommen.

Wir finden euch überall.

Sieg Heil und Heil Hitler!

Was die Email nicht enthält ist Bildmaterial, dass die Behauptung unterstreichen kann, dass man bei der Gedenkfeier vor Ort gewesen sei. Ansonsten war man auch immer sehr fleißig darin ekelhaftes kinderpornographisches Bildmaterial mit zu versenden. Doch dieses mal kamen im Anhang nur die üblichen SS-Runen mit, die aber ansonsten auch jeder Mail angehangen sind.

So kann man am Ende wohl sagen, dass außer heißer Luft diesmal nichts gewesen ist, was ja am Ende auch gut so ist. Kaum vorstellbar, dass unter den Besuchern der Gedenkfeier rechtsextremistische Terroristen waren, wenn dann auch getarnt.

Trotzdem ist diese Email aber immerhin ein Beweis dafür, wie tief der Antisemitismus wieder unter den Rechtsextremisten verankert ist. Waren es in den letzten Jahren zumeist nur hohle Phrasen dummköpfiger Menschen, konkretisieren sich nun allmählich die Vorstellungen der rechtsterroristischen Brigaden. So muss man feststellen, dass man die von ihnen ausgehende Gefahren nicht unterschätzen darf. Man denke nur an den antisemitischen Anschlag von Halle (Saale).

Der Staat hingegen scheint immer noch zum ohnmächtigen Beobachter der rechtsextremistischen Szene verkommen zu sein. Sicherlich werden die meisten Ermittlungen im Hintergrund geführt und man muss natürlich auch ein wenig Geduld mitbringen, aber es am Ende gegenüber der Öffentlichkeit – und vor allem gegenüber den Betroffenen – tot zu schweigen kann nicht die Lösung sein, eher die Hoffnung der sprachlosen Politik.

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