SPD-Politikerin Sawsan Chebli kann mehrere Stunden nicht auf ihren Twitter-Account zurückgreifen. Der Grund: Das Unternehmen sperrte Chebli für einen Tweet über den Namen Mohammed. Der Schritt sorgt für Diskussionen.
Ein Tweet der Berliner Staatssekretärin Sawsan Chebli ist zwischenzeitlich gelöscht worden, da er offenbar als Verstoß gegen die Regeln der Internetplattform gewertet wurde. Das Unternehmen sperrte zudem vorübergehend den Zugang der Politikerin zu ihrem Profil. Das bestätigte Chebli gegenüber WELT. Am Sonntagnachmittag konnte die Politikerin ihren Account wieder nutzen.
#Servicetweet für die #AfD: Mein Vater hieß Mohammed. Ich heiße Sawsan Mohammed Chebli. Mein ältester Neffe heißt Mohammed. Meine Nichte hat ihrem Sohn den Namen ihres Opas gegeben. Kurzum: Wir werden schon dafür sorgen, dass dieser Name nie verschwindet! pic.twitter.com/HPkVwkJIWH
— Sawsan Chebli (@SawsanChebli) May 4, 2019
Aus einem Screenshot geht hervor, dass das Unternehmen an die SPD-Politikerin schrieb: „Wir sind zu dem Schluss gekommen, dass dieser Tweet gegen die Twitter-Regeln verstößt, insbesondere: Verstoß gegen unsere Regeln zum Veröffentlichen von irreführenden Informationen zu Wahlen.“ Zuerst berichtete die Nachrichtenagentur dpa über den Vorgang.
Chebli hatte in dem fraglichen Tweet Familienmitglieder mit dem Vornamen Mohammed aufgezählt („Mein Vater hieß Mohammed. Ich heiße Sawsan Mohammed Chebli. Mein ältester Neffe heißt Mohammed. Meine Nichte hat ihrem Sohn den Namen ihres Opas gegeben“) und dazu geschrieben: „Wir werden schon dafür sorgen, dass dieser Name nie verschwindet!“ Dieser Tweet war Sonntagfrüh in ihrem Account nicht mehr zu sehen.
liebes @Twitter,
— Dunja Hayali (@dunjahayali) May 5, 2019
das mit uns ist ne hass-liebe, die uns beiden irgendwie nutzt. ich gebe aber zu, dass ich deine sperr-regeln noch nie verstanden habe.
doch jetzt muss ich dich fragen, ob du deine eigenen regeln (noch) verstehst?
oder warum wurde #chebli gesperrt,@jolanta? #afd pic.twitter.com/GuFir9BOmy
Nach Cheblis Angaben erreichte sie am Samstagabend gegen 18.00 Uhr die Sperrungsmeldung, bis zum Sonntagnachmittag hatte sie keinen Zugriff auf ihren Account. Das Profil der Politikerin bei Twitter war allerdings zu jeder Zeit weiter sichtbar.
Nicht die erste fragwürdige Sperrung
Wieso Twitter in ihrem Tweet zunächst eine „irreführende Information zu Wahlen“ erkannt hatte, ist unklar. In der Vergangenheit war es bereits des Öfteren zu fragwürdigen Löschungen von Tweets gekommen, die zuvor von vielen verschiedenen Nutzern gemeldet worden waren. Die Moderationspolitik des Netzwerks steht immer wieder in der Kritik.
Bild: Spektrum der Wissenschaft
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