Streit über Auszeichnung für den Volks-Rocken-Roler

Die Münchner Faschingsgesellschaft Narrhalla will dem österreichischen Musiker Andreas Gabalier den Karl-Valentin-Orden verleihen. Kenner des deutschen Komikers empören sich.

Rechtspopulistisch, homophob und frauenfeindlich – für die Direktorin des Valentin-Karlstadt-Musäums, Sabine Rinberger, hat Andreas Gabalier “null” mit der Kunst des großen Humoristen Karl Valentin (1882-1948) zu tun. Umso mehr empört es sie, dass ausgerechnet der umstrittene österreichische Musiker den Karl-Valentin-Orden erhalten soll – und nicht nur sie.

Auch der ehemalige Münchner Oberbürgermeister Christian Ude kritisiert die Wahl des Ordensträgers. Die Münchner “tz” zitiert zudem Rechtsanwalt Gunter Fette, der im Auftrag der Familie Valentins dessen Nachlass verwaltet: “Es ist nicht hinzunehmen, dass Gabalier mit seinem offenkundigen Spiel mit faschistischen Symbolen wie dem nachgestellten Hakenkreuz auf dem CD-Cover, seiner Frauenfeindlichkeit und seiner Homophobie mit dem Namen Karl Valentins in Verbindung gebracht wird.”

Bereits Ende November hatte die Münchner Faschingsgesellschaft Narrhalla den Träger des diesjährigen Ordens bekannt gegeben. Gabalier verkörpere die Spitzfindigkeiten des großen Münchner Humoristen. Sie sieht zudem Parallelen zwischen Karl Valentin, der “sich zeitlebens als Volkssänger sah”, und Gabalier, dem “selbsternannten Volks-Rock’n’Roller” und “Volkssänger 2.0”.

Darüber hinaus führt die Faschingsgesellschaft aus, dass Gabalier “den Schneid habe, eine eigene Meinung zu haben”. Sie sieht ihn damit in der Tradition von Valentin und dessen Zitat “Fremd ist der Fremde nur in der Fremde”. Gabalier fällt immer wieder mit seinem extrem konservativen, teils nationalpopulistischem Weltbild auf.

Titelbild: © Olaf Kosinsky Olaf Kosinsky creator QS:P170,Q30108329 , 2018-06-03 ZDF Fernsehgarten Andreas Gabalier-9681CC BY-SA 3.0 DE

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