Priester Shreedhar Lanke (l.) erlebt Deutschland sehr besonders: Während des Corona-Lockdowns wird die Ostermesse auch in Bedburg-Hau ohne die Gemeinde abgehalten. / Foto: ZDF und Katharina Gugel

TV-Tipp: 37° – Die “Gastarbeiter Gottes”

Mainz/Bremen (fs) – Fast jeder fünfte katholische Priester in Deutschland stammt heute aus Indien, Nigeria, Uganda oder Polen. Können die “Gastarbeiter Gottes” den Personalmangel der katholischen Kirche in Deutschland auffangen oder sorgen sie eher für Irritationen? Wie ist das, wenn man als Fremder plötzlich vor der neuen deutschen Gemeinde steht? Und wie ist es für die Gemeinde?

In Pfalzdorf ist Kaplan Uchenna Aba (r.) immer im Gespräch mit seiner Gemeinde. / Foto: ZDF und Ulf Eberle

Katharina Gugel und Ulf Eberle berichten darüber für die ZDF-Reihe “37°” am Dienstag, 9. Februar 2021, 22.15 Uhr, in der Sendung: “Gastarbeiter Gottes – Für ein Halleluja um die halbe Welt”: Zwei Jahre lang haben sie den Shreedhar Lankes aus Indien und Uchenna Aba aus Nigeria begleitet. Die “37°”-Sendung steht am Sendetag ab 8.00 Uhr in der ZDFmediathek zur Verfügung.

In seiner indischen Kirchengemeinde hält Priester Shreedhar Lanke (M.) auch spontane Gebete und Gesänge auf der Straße ab. / Foto: ZDF und Ulf Eberle
Priester Shreedhar Lanke (l.) erlebt Deutschland sehr besonders: Während des Corona-Lockdowns wird die Ostermesse auch in Bedburg-Hau ohne die Gemeinde abgehalten. / Foto: ZDF und Katharina Gugel
Am Niederrhein lernt Priester Shreedhar Lanke auch das Fahrradfahren. / Foto: ZDF und Katharina Gugel

Shreedhar Lankes hatte sein Heimatland zuvor noch niemals verlassen. Jetzt soll er als “Import-Priester” dem Bistum Münster aus der Not helfen und am Niederrhein Gläubige betreuen. Was ihn in Deutschland erwartet, hat er nicht geahnt: Gottesdienste in halb leeren Kirchen, streikende Frauen, offene Kritik an Würdenträgern, Missbrauchsskandale. In Indien kamen die Gläubigen zu ihm, in Deutschland kommt niemand. Aber er hofft, dass er mit besseren Sprachkenntnissen den Menschen emotional näherkommen kann.

Zum ersten Mal macht Priester Uchenna Aba (l.) beim niederrheinischen Karneval mit, er wird als Vampir geschminkt. / Foto: ZDF und Katharina Gugel
Priester Uchenna Aba vermisst seine Gemeinde sehr. Er sitzt im Lockdown täglich auf der Bank vor seiner Kirche, um seinen Schäfchen von Weitem zuwinken zu können. / Foto: ZDF und Katharina Gugel
Mit seiner besonderen Art hat Priester Uchenna Aba schon viele, die sich von der Kirche abgewandt haben, zurückgeholt. / Foto: ZDF und Katharina Gugel

Auch Kaplan Uchenna Aba kam 2014 als “Import-Priester” nach Deutschland. “Es war hart am Anfang”, sagt er. “Ich dachte, ich schaffe das nicht.” Aber dann lernte er schnell die neue Sprache und startete eine Charme-Offensive in der neuen Gemeinde im niederrheinischen Pfalzdorf: Er singt afrikanische Lieder im Gottesdienst, witzelt in seiner Predigt über die Fußballbundesliga und geht als Vampir verkleidet im Karnevalszug mit. Jeder kennt Uche, wie er hier genannt wird. Keiner siezt ihn, und wer in Pfalzdorf oder einer angrenzenden Gemeinde heiratet, der möchte nur von ihm getraut werden. Viele, die sich von der Kirche abgewandt hatten, hat er schon zurückgeholt.

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