ARD ttt - titel thesen temperamente, Max Moor gibt Informationen über aktuelle Ereignisse und wichtige Trends im deutschen und internationalen Kulturleben. / Foto: © ARD/Herby Sachs

TV-Tipp: Endstation Moria, Wiedereröffnung des Jüdischen Museums und Belarus vor dem Aufbruch

München/Bremen (fs) – Wie lässt es sich leben, an einem Ort, an dem es kein fließendes Wasser gibt, an dem viele noch nicht einmal ein Dach über dem Kopf haben, geschweige denn ein Bett, in dem sie schlafen können. Mehr als 15 000 Menschen leben so in Moria auf Lesbos. Wir treffen die Engländer Philippa und Eric Kempson, die das Kunstprojekt Hope ins Leben gerufen. Sie zeichnen, malen mit den Geflüchteten, wollen ihnen durch Kunst ein Stück Leben zurückgeben. Eine von ihnen ist die Junge Afghanin Attifa Akbari. „ttt“ hat sie begleitet.

Wiedereröffnung des Jüdischen Museums

In dieser Woche wird die neue Dauerausstellung im Jüdischen Museum in Berlin eröffnet. Die multimedial angelegte Schau versammelt zahlreiche Leihgaben des 1926 in Berlin geborenen und 1937 emigrierten Rudi Leavor. „ttt“ spricht mit ihm und der neuen Direktorin des Hauses Hetty Berg über das neugestaltete Jüdische Museum – und die Herausforderung, die diese Aufgabe mit sich bringt. Autor: Andreas Lueg.

Belarus vor dem Aufbruch – ein Stimmungsbericht

Belarus, das kleine Land zwischen dem Westen und Russland hat in den 26 Jahren von Präsident Lukaschenkos Diktatur schon einige „Wahle“” und Proteste dagegen erlebt. Seit dem 9. August 2020 ist alles anders: Belarus steht am Scheideweg – „ttt“ hat mit Künstlern vor Ort gesprochen, mit der Rocksängerin Rusja, mit dem Schriftsteller Wiktor Martinowitsch und mit Pawel Latuschko, der bis vor kurzem Generaldirektor des Nationaltheaters war, der aber – seit er sich öffentlich gegen seinen Präsidenten gestellt hatte, gefeuert wurde. Autor: Ulf Kalkreuth.

Zwischen Verzweiflung und Wut: Beiruts Kunstszene nach der Explosion

Die Explosion am 4. August hat auch die Kunstszene in Beirut schwer getroffen: Das prächtige Sursock Museum, 2015 nach aufwändiger Renovierung wiedereröffnet, wurde stark beschädigt, Galerien und Ateliers zerstört, Künstler ihrer Lebensgrundlage beraubt. Nach dem Schock kommt nun die Wut: „Beirut stirbt“, sagt Schriftsteller Elias Khoury, „aber die Explosion war kein Unfall, kein Zufall – am 4. August explodierte die Wahrheit, die unsere korrupten Führer vertuschen wollten.“ „ttt“ hat ihn und andere Künstler in Beirut getroffen. Autor: Tim Evers.

Im Porträt – die Schriftstellerin Olga Grjasnowa

Gerade erscheint ein neuer Roman von Olga Grjasnowa. „Der verlorene Sohn” heißt er und in ihm erzählt Olga Grjasnowa von Jamalludin, dem Sohn eines mächtigen Imams, der im Kaukasischen Krieg den Russen als Geisel übergeben wird. Jamalludin wird an den Hof des Zaren gebracht, wächst in St. Petersburg auf. Beeindruckend kenntnisreich, packend und mit großer erzählerischer Wucht erzählt Olga Grjasnowa diese wahre Geschichte aus dem Kaukasischen Krieg. „ttt” hat die Autorin, die in Baku geboren wurde und zu den erfolgreichsten Stimmen der gegenwärtigen Literatur gehört, getroffen. Autorin: Julia Riedhamme.

Sendetermin

Sonntag, 23. August 2020, um 23:35 Uhr in Das Erste.

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