Mit seiner Rede vor der AfD-Fraktion hat Henryk M. Broder die Inhaltsleere der Partei ohne Schaum vor dem Mund enttarnt. Anders als die Nur- und Dauer-Empörten, dank derer die Rechtsnationalisten sich als Märtyrer des „Systems“ fühlen können.
Henryk Broder verdient Dank und Bewunderung. Weshalb Bewunderung? Weil er wusste, dass er mit einem Sturm der Entrüstung und Belehrung (neudeutsch „Shitstorm“) rechnen müsse, wenn er nicht über die AfD, sondern bei und vor der AfD spricht. Er tat es trotzdem. Dazu gehören Mut, Unabhängigkeit, Standfestigkeit – und Klugheit.
Tatsächlich ermahnte ihn danach ein Twitterer von vielen pietätlos, Broders Eltern hätten ihm gesagt: Sie hätten das KZ für ihn überlebt. Da meint also ein später nachgeborener Nichtjude, den Sohn von Holocaust-Überlebenden belehren zu müssen, wie er mit dem Holocaustgedenken umzugehen habe. „Am (neuen) deutschen Wesen soll die Welt genesen.“ Unglaublich. Sind wir „wieder so weit…?“
Dank gebührt Henryk Broder, weil er in brillanter Weise die AfD durch Fakten und Witz ohne Schaum vor dem Mund regelrecht entzaubert hat. Die schwersten gegen sie gerichteten Vorwürfe tischte er der AfD auf. Er erhärtete sie auf diese Weise. Er präsentierte Fakten und keine Fiktionen.
Geht es noch klarer, als die AfD zu bezeichnen als „Höhle oder auch Hölle der braun getupften Löwen“ oder „Schlangengrube der Reaktion“? Ebenso gnadenlos wie witzig griff Broder antisemitische Klischees auf, die nicht nur in AfD-Kreisen gepflegt werden: dass Juden den „Raum mit dem Geruch von Knoblauch und Schwefel“ füllten. Dann das: Der Sitzungssaal der AfD-Bundestagsfraktion sei ein „Raum voller Nazis, Krypto-Nazis und Para-Nazis.“ Da muss er nicht, wie andere, fantasieren, das Programm der AfD sei mit „Juden raus“ zusammenzufassen.
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