Thomas Kemmerich (FDP) bei seiner Rede zu den Antideomkraten. / Foto: Screenshot Twitter

Wieder einmal Kemmerich (FDP): Corona-Spaziergang mit Querfrontlern, AfD und Rechtsextremisten

Gera/Berlin/Ganderkesee (fs) – Rund 750 Menschen versammelten sich gestern in Gera zu einem Spaziergang gegen Corona-Einschränkungen. Wie die Ostthüringer Zeitung berichtete, handelte es sich um eine friedliche Demo. Das Teilnehmerfeld indes ist bekannt: Querfrontler, Verschwörungstheoretiker und Rechte inklusive AfD-Mitgliedern. Und der Ex-Ministerpräsident Thüringens Thomas Kemmerich von der FDP, auch wenn er sich vereinzelt “Hau ab!”-Rufe anhören musste.

Angemeldet wurde die Demo vom lokalen Unternehmer Peter Schmidt. Dieser ist auch Mitglied der CDU und soll auch dem dortigen Wirtschaftsrat angehören. Unter einem großen Aufgebot der Polizei konnte diese aber friedlich und störungsfrei verlaufen. Zu einschüchternd muss das Polizeiaufgebot von vornherein gewirkt haben, so dass auch erkennbar krawallbereite Teilnehmer friedlich blieben. Auch mehrere AfD-Politiker nahmen teil, der Prominenteste unter ihnen war Stephan Brandner. Auf der Demonstration der antidemokratischen Querfrontler durfte natürlich auch wieder einmal ein widerliches antisemitisches Plakat mit einem Davidstern nicht fehlen. Ausgerechnet gezeigt von Vanessa Pfeifer, der Freundin des Anmelders Peter Schmidt.


Antisemiten Vanessa Pfeifer und Peter Schmidt. / Foto: Screenshot Facebook

Das nun aber auch Thomas Kemmerich zwischen den ganzen Querfrontlern, Rechtsextremisten, Antisemiten und Antidemokraten auftauchte, schien zumindest seine Partei zu überraschen. Doch eigentlich sollte man doch spätestens nach seiner Wahl zum Ministerpräsidenten Thüringens wissen, dass sein Herz eher wohl für die rechtsextremistische AfD schlägt. Vielen in seiner Partei hat er jedoch merklich gegen den Kopf gestoßen.

Der blinde Kemmerich: Corona-Demo hat Dynamik entwickelt, “die ich so nicht gesehen habe”

Heute hatte Kemmerich dann ganz spontan eine Videopressekonferenz einberufen. Dort erklärte der ehemalige Kurzzeit-Ministerpräsident von Thüringen, dass die Demonstration eine Dynamik entwickelt habe, die der so nicht gesehen habe. Dass sich auch Verschwörungstheoretiker und AfD-Politiker unter die Demo-Teilnehmer mischen würden, sei ihm überhaupt nicht klar gewesen. Es sei ihm doch lediglich darum gegangen auf die Sorgen der Bürger zu reagieren.

Nein Herr Kemmerich, das glaubt man ihnen auch sofort. Solche dubiosen und demokratiefeindlichen Veranstaltungen hat es ja zuvor auch noch nie gegeben. Was ist Widerstand2020? und überhaupt: Rechtsextremistische AfD-Politiker die kenne ich nicht! Ja ne, alles klar. Und überhaupt musste Kemmerich erst einmal klar stellen, dass er ja keinerlei Nähe zur AfD habe, was er auch auf Twitter zum Ausdruck bringen wollte mit dem Hashtag #NoAfD.

Wer mich kennt, weiß, dass ich mit der AfD nichts gemein habe, hatte und haben werde.

Thomas Kemmerich (FDP Thüringen) in seiner Videopressekonferenz vom 10. Mai 2020

Die Absprachen und das Geklüngel mit den “Freunden” der rechtsextremistischen AfD und Björn Höcke, was ihn kurzzeitig den Titel des Ministerpräsidenten einbrachte, muss dann wohl unter der Rubrik “Politische Demenz” verbucht werden. Die Frage ist doch dann aber auch in aller Konsequenz, ob er überhaupt noch aktiv Politik gestalten darf. Demenzkranke bekommen immerhin auch einen Betreuer. Vielleicht der neue Job für Höcke?

Letztendlich entschuldigte sich Kemmerich auch noch dafür, dass der Eindruck wohl entstanden sei, dass er sich nicht an die Maskenpflicht oder Abstandsregeln gehalten hätte.

Dass Bilder entstanden sind, die einen anderen Eindruck erwecken, dafür kann ich mich nur entschuldigen.

Thomas Kemmerich (FDP Thüringen) in seiner Videopressekonferenz vom 10. Mai 2020

Dem Betrachter dieser Fotos war natürlich sofort klar, dass es ein reiner Fehler der Fotografen gewesen sein muss. Was auch sonst, arbeiten ja eh alle für die “Lügenpresse”.


Hier einmal ein Beispiel für so einen “Fotografen-Fehler”. / Foto: Screenshot Twitter

Das Unverständnis der Anderen

Ja, da hat Bodo Ramelow von den Linken natürlich recht mit seiner Kritik. Doch gab es da nicht wesentlichere Dinge zu beanstanden?
Ja, das trifft es schon eher. Positiver Nebeneffekt für Lindner: Er hat gleich einen Buhmann für seine manchmal auch sehr eigenartigen Strategien.

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