“Wirtschaft für ein weltoffenes Sachsen”

Seit es Pegida gibt und sich rechte Übergriffe in Sachsen mehren, wird die Frage gestellt: Wie nachhaltig schadet das dem Wirtschaftsstandort? Vor allem exportorientierte Unternehmen, aber auch die sächsische Gastronomie befürchten einen langfristigen Imageschaden und Einbußen. Doch die Wirtschaft appelliert nicht nur an andere, sondern ist auch selbst aktiv geworden. Ein paar Beispiele von sächsischen Unternehmen, die gegen Rechts aktiv geworden sind.

“Wirtschaft für ein weltoffenes Sachsen” – so nennt sich ein sächsisches Unternehmens-Netzwerk, das sich sowohl um die Integration zugewanderter Fachkräfte kümmert, als auch offensiv gegen demokratiefeindliche Tendenzen vorgeht.

Zu den Gründungsmitgliedern zählt der Chemnitzer Textilmaschinenhersteller Terrot. Dessen Chef, Andreas von Bismarck, beklagt, die Sachsen würden nicht entschieden genug gegen Fremdenfeindlichkeit und für Weltoffenheit Position beziehen: “Das Problem an sich ist, dass die Mitte der Gesellschaft einfach zu ruhig ist. Das kann man alles nachvollziehen, warum das so ist. Aber man kann eben gewissen Kräften auch nur Raum geben, wenn man ihnen Raum lässt.”

“Neutralität nicht immer das Beste”

Der Unternehmensleiter stammt selbst aus den alten Bundesländern. Er sagt: “Aber ich bin schon seit vielen, vielen Jahren in den neuen Bundesländern viel, viel unterwegs und kann sehr gut nachvollziehen, dass es eine Prägung gab, eben in der DDR, dass man sich politisch neutral verhält. Aber wir sind eben in einem neuen System und da ist Neutralität nicht immer irgendwie das Beste.”

Sein eigenes, stark exportorientiertes Chemnitzer Unternehmen kann zwar nicht quantifizieren, in welcher Höhe ihm Schaden entstanden ist durch Sachsens angeschlagenen Ruf, aber “was dann richtig reingekracht hat, war Chemnitz. Das war wirklich ein Weckruf irgendwie international. Also da haben wir deutlich mehr auch Fragen bekommen zum Beispiel von Kunden, die irgendwie Leute zur Schulung schicken wollten, ob sie denn überhaupt noch über die Straße gehen können in Chemnitz, so ungefähr.”

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