“Wodans Erben” sympathisieren offen mit dem Nationalsozialismus

Die rechtsextremistische Gruppierung “Wodans Erben” provoziert mit martialischen Aufmärschen vor und in Flüchtlingsunterkünften, außerdem hat sie einen Fackelmarsch auf dem Nürnberger Reichsparteitagsgelände veranstaltet.

Die als Bürgerwehr auftretende Truppe sympathisiert offen mit dem Nationalsozialismus. In ihr sind auch Anhänger von Pegida, NPD und den Gelbwesten vertreten. Der Verfassungsschutz hält “Wodans Erben” für gewaltaffin.

Sie sympathisieren mit dem Nationalsozialismus und posieren vor NS-Bauten, sie suchen Flüchtlingsunterkünfte heim, um Angst zu verbreiten, und sie propagieren Gewalt. Die im Stil einer Bürgerwehr auftretende rechtsextremistische Gruppierung “Wodans Erben”, die Ende Februar mit einem Fackelzug zum Nürnberger Reichsparteitagsgelände auf sich aufmerksam gemacht hat, ist bereits mehrmals in München aufgetreten. Im Februar etwa drangen Aktivisten der Gruppe in eine Moosacher Asylbewerberunterkunft ein. Die etwa 20 Personen starke Truppe, in der Aktivisten von Pegida München, der NPD und des rechten Flügels der “Gelbwesten” vertreten sind, wird vom Verfassungsschutz beobachtet. Auch die Polizei, der Moosacher Bezirksausschuss und die Regierung von Oberbayern wollen den Provokationen nicht mehr tatenlos zusehen.

Der letzte Vorfall ereignete sich am Samstagabend, kurz vor 19 Uhr. An der Villa Stuck stoppen Streifenwagen der Polizei eine Tram der Linie 17 Richtung Innenstadt. Beamte holen sechs Personen aus der Straßenbahn, nehmen deren Personalien auf und erstatten Anzeige wegen eines Verstoßes gegen das Versammlungsgesetz. Einige aus der Gruppe tragen schwarze Jacken mit dem Emblem der “Wodans Erben” – ein Helm mit gekreuzten Äxten.

Logo und Auftreten erinnern nicht von ungefähr an die bis vor einem Jahr aktive rechtsextremistische Bürgerwehr “Soldiers of Odin”. Deren “Chapter” in Bayern und Baden-Württemberg haben sich im Sommer nach internen Querelen umbenannt, den originalen Twitter-Account aber beibehalten. Es hat sich ja auch auf dem Weg von Odin zu Wodan – zwei Namen für den altgermanischen Gott – nicht viel geändert. Die Wodansjünger machen allerdings noch weniger einen Hehl aus ihrer rechtsextremistischen Gesinnung. Und sie sind besser vernetzt in der rechten Szene Münchens und Nürnbergs.

Bilder vom Samstag zeigen, wie mehr als ein Dutzend Männer und Frauen der Odinstatue in einem Wäldchen hinterm Klinikum Bogenhausen einen Besuch abstatten. Es ist bereits die fünfte Aktion der Gruppe binnen sechs Wochen. Die Auftritte haben engagierte Bürger, Mitarbeiter der Fachinformationsstellen gegen Rechtsextremismus (Firm), Verfassungsschützer und die Münchner Polizei auf den Plan gerufen.

Bild: Endstation Rechts

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