Mehrere Politiker der rechten Partei nutzten den Karnevals-“Scherz” der CDU-Bundesvorsitzenden über Intersexuelle zur politischen Stimmungsmache gegen andere Parteien und Minderheiten.
Mehrere führende AfD-Politiker haben beim Politischen Aschermittwoch der Partei im niederbayerischen Osterhofen die Diskussion um diskriminierende Karnevals-Äußerungen der CDU-Parteichefin Annegret Kramp-Karrenbauer aufgenommen und weitergesponnen. Die Saarländerin hatte sich bei dem Auftritt in der letzten Woche vor dem “Stockacher Narrengericht” über “Toiletten für das dritte Geschlecht” und “Gender-Gesetzgebungen” lustig gemacht – eine Rhetorik, die in den letzten Jahren vor allem aus der AfD zu hören gewesen war.
Bei der Hauptveranstaltung der AfD zum Aschermittwoch griffen mehrere Redner die Debatte dankbar auf. Der für die Europawahl auf den zweiten Spitzenplatz gesetzte Guido Reil beklagte etwa angebliche “Milliarden” für “dritte Toiletten” und meinte: “Ich persönlich kenne jetzt nicht so viele ‘Diverse’ (…) Aber wenn ich mich da im Bundestag umgucke…” Daraufhin nannte er unter Gejohle des Publikums Politiker wie Angela Merkel, Claudia Roth oder Andrea Nahles.
Der Brandenburger AfD-Landesvorsitzende Andreas Kalbitz sprach bezüglich der Aufregung um den Karnevals-“Scherz” von Kramp-Karrenbauer von einer “gesinnungsfaschistischen Hysterie” und einer “medialen Minderheitendiktatur dieser Berufsfunktionäre des dritten bis 67. Geschlechts”, einer Debatte vorbei “an der weniger schrillen und hysterischen Mehrheitsgesellschaft”.
Früher durften sich Männer nur an Fasching als Frauen verkleiden. Heute dürfen sie es das ganze Jahr. Dafür darf man an #Fasching keine Witze mehr darüber machen. Ist doch eigentlich alles ganz logisch … #AKKgate #KrampKarrenbauer https://t.co/h9J5mA5iAU https://t.co/sRxs4DCXJV
— Jörg Schneider, MdB (@Schneider_AfD) March 4, 2019
Der bayerische EU-Kandidat Bernhard Zimniok, Platz fünf der AfD-Liste, empörte sich in seiner Rede über angebliche “Gender-Toiletten” sowie “Gender-Typen” in der Bundeswehr. Dabei verwies er auf eine transsexuelle Bundeswehrmitarbeiterin, die nach der Arbeit auf einem Messestand im letzten Jahr von mehreren AfD-Politikern öffentlich vorgeführt worden war.
Bild: Alterna2 http://www.alterna2.com, Skunk Anansie – 02, CC BY 2.0
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